Fish & Chips…

Autor Dani:

An diesem Morgen musste ich mal den Camper „abkärchern“. Die Farbe des ursprünglich weissen Fahrzeugs war jetzt schlamm-braun, 1 mm dick beschichet. Zehn Minuten und zwölf 25-Cent Stücke mussten reichen. Auf dem lokalen Mini-mini-mini Stansermarkt gleich bei der Tankstelle, kauften wir einem kleinen Jungen drei Notizbüechli ab. Selbstgemacht mit stumpfer Schere, aus Kornflakesschachteln, dickem Papier und mit Mutters Wolle zusammen gebunden. Er runzelte seine Stirn und rechnete unter seiner „Dächlichape“: „1 Stk. 2 Dollars, auf das zweite und dritte je 50 % Rabatt.“ Ich gab ihm einen 5-Dollar Schein.

Weiter gings in den Kluane Nationalpark, wo wir Mountain Goats, Geissen mit ihren Kitz sichteten. Der höchste Berg von Kanada, der Mount Logan 5959 m, liegt auch in dieser Region. Im Visitor Center erklärte man uns, warum das riesige Flussbett fast ausgetrocknet ist. Wegen eines riesigen Gletscherabruchs wurde der Fluss komplett umgeleitet. Seine Enddestination ist nicht mehr der pazifische Ozean, sondern neu der andere grosse Teich! Der feine weisse Sand des ehemaligen Flusslaufs, wird mit dem Wind auf den Pflanzen verteilt, weshalb die Tiere in dieser kargen Region massive Schäden an den Zähnen erleiden. Der nette Rancher hatte offenbar dieselben gegessen.

Die Fahrt über den Chilkat Pass 1065 m mit riesigen schneebedecken Bergen, lösten bei mir nicht nur Wintergefühle, sondern auch Gänsehaut aus. Kurz nach der Passhöhe sichtete ich einen Elch, der nachher vor uns die Strasse überquerte.

Angekommen in Haines nötigte mich meine Frau zu einem 2,8 km langen Spaziergang!!! Der Zwischenstop bei einer Brauerei mit dem Endziel einer Distillery, liessen mich fast unmurrend weiterlaufen.

Als wir unten am Hafen waren, war ein alter Fischkutter angedockt. Drei Männer in blau-gelben Öljacken waren dabei die Köpfe, welche sie direkt wieder in den Pazifik warfen, von den Schwänzen der orange-rot gestreifeten Shrimps zu trennen. Für 40 CHF konnten wir 1.5 kg dieser Delikatesse erwerben.

Ah fast vergessen! Wir waren noch im Hammer-Museum. Dort haben sie jeden Hammer, nur keinen, den wir früher im Pub Beckenried am Nagelstock benutzten.

Sich bei Einheimischen umzuhören lohnt sich alleweil. Noch nie hatte ich so perfekt gebackene Heilbutt-Fish & Chips gegessen, wie in dieser einheimischen Beiz. Aussen knusprig und innen glasig. Den Abend liesen wir, Türe raus, Türe rein, in der nächsten „gherigen“ Bar ausklingen. Gabrielle chatete mit einem kurzgeschorenen Girl über die Einfachheit dieser Frisur.  Ich ahne der grosse YNTM (Yukons Next Top Model) – Umstyling-Tag naht…

Am als wir mit der Fähre rüber nach Skagway fahren wollten, Reisezeit 1 Std. 29 Min. gemäss Google, erklärte man uns, dass die Fähre defekt ist und sie wieder in sechs Tagen fährt. Und so durfte ich noch ein paar Meilen mehr fahren. Retour über den Chilkat Pass, an Whitehorse vorbei runter Richtung Skagway. Aus der neuen Reisezeit 6 Std. 49 Min. machten wir zwei Tage draus und übernachtet haben wir am stahlblauen Kusawa Lake, wo ich wieder mal die Fischrute auswerfen konnte.