Vom Zoo Skagway – retour zur Natur

Autor Bruno der Bär:

Eigentlich wollten wir ja mit der Fähre von Haines nach Skagway fahren. Doch die war ja kaputt und so sind wir rundherum gefahren. Am frühen Abend sind wir in Skagway angekommen und ein Kreuzfahrtschiff war im Hafen. Als dieses das Horn zum Einsteigen bliess, war der Ort wie ausgestorben. Die Läden machten zu und im coolen authentischen Red Onion Saloon, mit einer Sammlung alter Bettpfannen an den Wänden, waren die Einheimischen am Bier. Im Fisch-Restaurant, wo wir ausgezeichneten Black Cod und Alaska-Lachs hatten, zeigte sich das gleiche Bild. Lauschig, gemütlich, gesprächige Locals.

Skagway war einst das Tor zu den Goldfelder des Klondike. Die gut erhaltenen Westernfassaden, hölzerne Trottoirs, Hotels und Saloons erinnern an die turbulenten Tage des Jahres 1897, als Skagway innerhalb von vier Monaten auf 20’000 Einwohner anwuchs. In wenigen Wochen strömten mehr als 40’000 Goldsucher auf dem Weg nach Dawson City in die Stadt.

Im Winter hat Skagway 800 Einwohner, im Sommer mehr als das Doppelte. Zwischen Mai bis September legen am frühen Morgen bis zu sechs Kreuzfahrtschiffe an und es strömen täglich bis zu 12’000 Touristen in den kleiner Ort. Und es geht wahrlich zu und her wie im Zoo. Wobei die Tiere im Basler Zoo sicher den grösseren Radius Auslauf haben.

Eine Schlage von Touristen bildete sich vor dem Klondike Dough-Boy, schon vor zehn Uhr. Ein tellergrosser, flacher, fritierter Hefeteig mit viel Zucker und Zimt bestreut, der gemütlich beim Flanieren – oder besser, sich durch die Menschenmengen quetschend – gegessen wurde.

Ebenfalls wurde den Touristen eine Walewatch-Tour, Goldsuchen, eine nostalgische Fahrt mit dem Zug nach Whitehorse über den Whitepass oder Kajaktouren angeboten. Die meisten mussten wieder um 18.30 Uhr beim Schiff sein, bevor dieses nach 20.00 Uhr wieder ablegte, zur nächsten Destination.

Beide Gabrielle und Dani, waren vom sexy Fell-Bikini nicht begeistert und hatten auch genug gesehen von diesem – nur ab 18.00 Uhr – malerischen Städtchen.

Zurück gings über den weissen Whitepass, wo sich auch die Schienen der White Pass & Yukon Railroad durchschlängelt. Am Strassenrand durften wir vier Grizzlys auf einem Fleck sichten und weitere atemberaubende Landschaften.

Der Klondike Highway führt auch streckenweise dem Tutshi-River entlang, welchen man via der 60 m langen Hängebrücke bequem überqueren kann. Tolles Besucherzentrum über die Geschichte des Yukon.

Die nächsten zwei Nächte verbrachten wir am wunderbaren Tarfu Lake. Trotz andern Campern und unserer späten Ankunft, wartete der einzige Platz direkt am See auf uns.

Gabrielle versuchte sich am andern Tag beim Fischen. Der Heilbutt zum Abendessen stammte aus dem TK. Nix frischer Fisch, obwohl diese uns den ganzen Tag vor der Nase rumtanzten. Am Einsatz kanns nicht gelegen haben, schliesslich meldete Gabrielle am nächsten Tag ein Ziehen im rechten Oberarm.

Der Weg zurück nach Whitehorse, führte uns am blaugrün schimmernden Emerald Lake vorbei. Die grüne Farbe hat mehr mit dem Seeinhalt zu tun als mit dem Wasser oder dem Himmel.

Die Carcross Desert – die kleinste Wüste der Welt – lag auch noch an der gleichen Strecke. Diese erstreckt sich über 2 km und ist ein Überbleibsel der letzten Eiszeit. Sah ziemlich sureal aus… Noch zwei Stunden bis Whitehorse, da bleibt noch etwas Zeit zum Stricken.